Norbert Morciniec Curriculum Vitae
1. Leben und Wirken
Norbert Morciniec besuchte bis 1945 die deutsche Volks- und Oberschule in Oppeln (Schlesien) und anschließend das polnische Gymnasium in Oppeln/Opole, abgeschlossen 1951 mit dem Reifezeugnis. Nach dem Abitur studierte er Germanistik an der Katholischen Universität in Lublin (1951-53) und an der Universität Breslau/Wroclaw (1953-55). Es folgte eine zweijährige Anstellung als Assistent im Institut für Allgemeine Linguistik und danach als wissenschaftlicher Oberassistent im Germanistischen Institut der Breslauer Universität. 1961 promovierte Morciniec mit einer Dissertation zum Thema Die nominalen Wortzusammensetzungen in den westgermanischen Sprachen. 1966/67 verbrachte er zwei Semester am Niederländischen Institut der Stedelijke Universiteit in Amsterdam. 1968 erfolgte die Habilitation aufgrund der Abhandlung Distinktive Spracheinheiten im Niederländischen und im Deutschen. 1975 wurde er zum außerordentlichen Professor und 1983 zum ordentlichen Professor ernannt. Seit 1969 bis zu seiner Emeritierung leitete er den Lehrstuhl für deutsche Sprache, der 1975 zum Lehrstuhl für deutsche Sprache und Niederlandistik erweitert wurde. An der Breslauer Universität erfüllte er wichtige organisatorische Aufgaben. Er war u.a. stellvertretender Direktor der Germanistischen Instituts (1969-75), Prodekan der Philologischen Fakultät (1969-71), Prorektor für Forschung und internationale Beziehungen (1984-87), Direktor des Germanistischen Instituts (1992/93).
Wichtige Aufbauarbeiten verrichtete Norbert Morciniec auch an den Universitäten in Kattowitz und Oppeln. In Kattowitz war er erster Direktor des 1974 neu errichteten Germanistischen Instituts der Schlesischen Universität, und in Oppeln hielt er seit der Gründung des dortigen Germanistischen Instituts (1990) bis zu seiner Emeritierung Vorlesungen und Seminare zur germanistischen Linguistik.
Als Gastprofessor lehrte Norbert Morciniec an den Universitäten: Leipzig 1977, Leuven 1981, Wien 1883 und 1992, Marburg 1984, Tampere 1985, Münster 1990, Mainz 1993.
Seit 2004 ist er Professor an der Philologischen Hochschule in Breslau, 2012-2013 Dekan der Neophilologischen Fakultät, 2013 -2020 Rektor dieser Hochschule. Anschließend ab 2020 Profesor (germanistische Sprachwissenschaft) an der Bankhochschule in Breslau (Wyższa Szkoła Bankowa we Wrocławiu).
2. Publikationen
Zahlreiche Veröffentlichungen zur germanistischen Linguistik mit den Schwerpunkten: Phonetik und Phonologie, Grammatik, Sprachgeschichte, kontrastive Linguistik, schlesische Dialektforschung und deutsch-niederländische Lexikographie. (Vollständiges Verzeichnis unter Publikationsverzeichnis)
3. Mitgliedschaft in wissenschaftlichen Gremien
- Polskie Towarzystwo Językoznawcze (Polnische Sprachwissenschaftliche Gesellschaft), seit 1958, seit 2012 Ehrenmitglied
- Wrocławskie Towarzystwo Naukowe (Breslauer Wissenschaftliche Gesellschaft), seit1969. Vorsitzer der Sprachlichen Kommission, 1989-2003
- Komitet Neofilologiczny Polskiej Akademii Nauk (Neofilologisches Komitee der Polnischen Akademie der Wissenschaften), seit 1969
- Towarzystwo Germanistów Polskich (Polnischer Germanistenverband), seit 1982
- Societas Linguistica Europaea, seit 1983
- Koninklijke Academie voor Nederlandse Taal- en Letterkunde, Gent (Belgien), seit 1985
- Wissenschaftlicher Rat des Instituts für deutsche Sprache in Mannheim, seit 1985
4. Auszeichnungen (u.a.)
- Ritter des Ordens Polonia Restituta, 1977
- Ridder in de Kroonorde van het Konninkreijk Belgie, 1991
- Commandeur in de Orde van Oranje-Nassau, 1992
- Offizier des Ordens Polonia Restituta 2012